Eine Roßweiner Familie und ihre „FACETTEN“
Schon lange gab es den Plan, dass Jörg, seine Frau Diana und ihre gemeinsame Tochter Jördis Senf zusammen eine Ausstellung in der Roßweiner Rathausgalerie bestreiten.
Am 13. September konnte nun endlich diese Gemeinschaftsausstellung gebührend eröffnet werden. Da Familie Senf in ihrer Heimatstadt keine Unbekannten sind und ihre Mitwirkung an den verschiedensten Kunsthandwerkermärkten, aber auch ihr ehrenamtliches Engagement vielen Menschen gegenwärtig ist, versammelte sich an diesem Freitagabend eine illustre Mischung aus den verschiedensten Menschen und Generationen. So vielfältig und unterschiedlich, wie die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend waren, so unterschiedlich waren auch die Kunstwerke an den Wänden.
Nachdem Bürgermeister Hubert Paßehr die Anwesenden begrüßte, führte die Kunsthistorikerin Gabriele Gelbrich in die Ausstellung ein. In einer kurzweiligen Rede spielte sie darauf an, dass der Betrachter der Bilder keine Hilfe von den Künstlern erhält, da keine Bildunterschriften angefügt wurden und der Malstil auch nicht an Caspar David Friedrich erinnerte.
Natürlich fand sie für jeden einzelnen aber noch ganz individuelle Worte. Diana Senfs Kunst entsteht in Drucktechnik und ihrer Meinung nach durchaus spontan, während Jörg Senfs Acrylbilder ganz oft aus einem Fotomotiv hervorgehen. Dabei reduziert er, ganz im Stil des Bauhauses, sämtliche Formen und Formate auf ein Minimum. Sein bevorzugtes Format ist das Quadrat und Gabriele Gelbrich zitierte dazu schmunzelnd „Das Quadrat ist die schönste Form der Fantasie“.
Jördis hingegen beschäftigt sich nicht mit der Bildenden Kunst im Sinne zweidimensionaler Farbmotive, sie ist in der Ausstellung mit eindrucksvollen weißen Papierarbeiten vertreten. Ihr Thema sind Licht und Schatten und sie verleiht ihren weißen Arbeiten Ausdruck durch die dritte Dimension.
Eine passende Anordnung der unterschiedlichen Arbeiten lässt jedes Werk „zu Wort“ kommen. Familie Senf präsentiert sich mit einer gut durchdachten und anspruchsvollen Bilderschau, die in großen Teilen als Reminiszenz an die Zeit des Bauhauses betrachtet werden kann.
Hervorzuheben ist auch der musikalische Rahmen dieses Abends. Anja Fischer, selbst Musik- und Kunstpädagogin, folgte einer Bitte Diana Senfs und reiste mit ihrem Fagott an. Unterstützung erhielt sie von der Musikpädagogin Almut Voigt. Diese brachte ihr Violoncello mit. Beide griffen bei der facettenreichen Auswahl der Musikstücke den Titel der Ausstellung auf. So spannten Sie den Bogen von Béla Bartók (Ende 18./Anfg. 19. Jahrhundert) über osteuropäische Klezmer Musik (20. Jahrhundert) bis zu Alanis Morissettes Hymne Thank U (21. Jahrhundert).
Anregende Gespräche, fröhliches Gelächter, die Ausstellungseröffnung hatte alles zu bieten, was man sich von so einem Abend bestenfalls erhoffen kann. Neben den kunstinteressierten Roßweinerinnen und Roßweinern waren auch viele Gäste von außerhalb anwesend und einige von ihnen waren von der Qualität der Präsentation sichtlich angetan.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für Familie Senf, die ihre Arbeiten bis zum Mai 2025 in der Roßweiner Rathausgalerie der Öffentlichkeit zugänglich macht. Wer außerhalb der üblichen Rathausöffnungszeiten (Mo-Fr. 9.00 bis 12.00 Uhr sowie Di 14.00-18.00 Uhr und Do. 14.00 bis 16.00 Uhr) die Ausstellung besuchen möchte, der wendet sich bitte an die zuständige Mitarbeiterin Frau Lammay unter der Tel. Nummer: 034322/46622.