„Veit-Lindner-Skatepark“ eröffnet
Ein weiterer Meilenstein in der jüngsten Stadtentwicklung ist gesetzt. Am 12. April fand die offizielle Übergabe des „Veit-Lindner-Skateparks“ an die Roßweiner Bevölkerung statt. Es war der große Traum des Ehrenbürgers und ehemaligen Bürgermeisters Veit Lindner, unseren Kindern, Jugendlichen und Junggebliebenen diese Sportstätte für Spiel, Freizeit und Sport zur Verfügung stellen zu können. In der letzten Jahreshälfte 2024 gab es dann endlich den Startschuss: Der Bauantrag war genehmigt, die Fördergelder bewilligt. Das Projekt konnte starten.
Die ehemalige Roßweinerin Josephine Schöffel, heute Projektingenieurin am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und selbst mit dem Skateboard groß geworden, konnte hier ihre Ideen verwirklichen und die Vorteile eines innovativen Baustoffs nutzen: Carbonbeton ist mit Kohlenstofffasern verstärkt, deutlich belastbarer als Stahlbeton und dabei filigran formbar. Ein neuer Werkstoff mit großen Chancen, wenn wir an unsere Brückenprobleme denken.
Hier kann nichts rosten und wenn alles gut geht, ist das Bauwerk auch in 150 Jahren noch nutzbar. Angaben ohne Gewähr. Aber das Projekt war der Kommission um Landesentwicklungsminister Thomas Schmidt einen ersten Platz im „simul+-Wettbewerb“ und hunderttausend Euro wert.
Damit war auch der Grundstein für eine Finanzierung gelegt. Als absehbar wurde, dass die Mittel nicht ausreichen würden, sprang der ehemalige Roßweiner und Landtagsabgeordnete Henning Homann ein und organisierte noch einmal mehr als 200.000 Euro aus Mitteln des Altparteienvermögens. Vielen Dank, das hat uns sehr geholfen, auch wenn es immer noch nicht für alle Probleme reicht. Wir arbeiten daran.
Henning Homann war es auch, der in einer sehr emotionalen Rede an die Entstehung der Idee erinnerte und den Bogen spannte von seiner Jugend in Roßwein bis zu den Möglichkeiten, die der neue „Veit-Lindner-Skatepark“ mit seinen offenen Freizeitangeboten nun bietet. Dieses Roßwein ist für ihn nicht nur Wahlkreis, sondern ein Stück Heimat, dieses Bauwerk nicht nur Beton, sondern eine Investition in die Jugend.
Auch die neue Sächsische Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Frau Regina Kraushaar, würdigte das Engagement, mit dem eine Kleinstadt wie Roßwein mit einer innovativen Weltneuheit im Materialeinsatz darum kämpft, einen attraktiven und frei zugänglichen Treffpunkt für junge Menschen zu schaffen und damit die Lebensqualität zu erhöhen. Von Anfang an wurden die Jugendlichen mit eingebunden. Es gab im Roßweiner Jugendhaus einen Workshop, bei dem die Interessierten mit Skateprofis und den Planern gemeinsam ihre Ideen entwickeln konnten. Solche Kooperationen sind ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung, die den jungen Menschen entgegengebracht wird. Vor allem unter dem Eindruck aktueller politischer Ereignisse entwickelte Frau SM Kraushaar das Bild der Balance, die Jugendliche auf der Skaterbahn erlernen. Dieses Gleichgewicht der Kräfte ist eine Grundlage unseres Zusammenlebens im Alltag, auch im Umgang miteinander und vor allem, wenn man nicht einer Meinung ist. Balance ist eine Grundvoraussetzung fürs Leben, um in der Gesellschaft Zielkonflikte austragen zu können. Die Freude am Sport und das Risikobewusstsein müssen sich die Waage halten. Es ist keine Schande, auch mal hinzufallen. Sich auszuprobieren und spielerisch die eigenen Grenzen zu erfahren, ist für unsere Jugendlichen sehr wichtig. Und – so heißt es – die Skatebahn vermittelt ein ganz großes Freiheitsgefühl. Wenn man die vielen, vor allem Kinder und Jugendlichen auf der Bahn beobachtet hat, konnte man schnell die Freude in den Gesichtern ablesen. Hier ist etwas wirklich Gutes entstanden. Im Nachgang zur Veranstaltung trug sich Frau Staatsminister Regina Kraushaar in das „Goldene Buch der Stadt Roßwein“ ein.
Dass mit dem Abschluss des Bauprojektes auch ein neues, ein soziales Projekt begonnen hat, machte unser Mitarbeiter im Bereich Hort Andreas Braune deutlich, der ehrenamtlich im Jugendhaus Roßwein tätig ist. Jetzt gilt es, die geschaffenen Werte zu nutzen. Sie den Kids als wertvolle Errungenschaft zur dauerhaften Nutzung zu übergeben.
Nichts ist selbstverständlich, schon gar nicht in der heutigen Zeit, im Hier und Jetzt, wo wir leben. Das Jugendhaus sorgte auch für die kulturelle Umrahmung der Veranstaltung mit Speisen von einem Roßweiner Bäcker und den Roßweiner Fleischern, mit Musik, Technik und Personal in Top-Qualität. Sehr gut gemacht!
Als Höhepunkt der Eröffnung enthüllten Annett Lindner und Frau Staatsministerin Kraushaar das Namensschild „Veit-Lindner-Skatepark“, das in der Tischlerei von Ruben Grimme aus einer langlebigen Eichenbohle gefertigt wurde.
Mehr als 200 Gäste, darunter Stadt- und Ortschaftsräte, Familie, Freunde und Weggefährten von Veit Lindner, Bürgermeister aus der Region und Gäste aus dem befreundeten Saarbrücken, ortsansässige Unternehmer und großzügige Gönner unserer Stadt und vor allem ganz viele Mitbürger, Kinder und Jugendliche trugen wesentlich zum Gelingen dieses großen Tages im Leben unserer Stadt bei. Veit Lindner hätte seine Freude daran gehabt.
Unter den Gästen waren auch die Kandidatinnen für die Wahl der Schulfestkönigin 2025.
Sie nutzten den Tag, um einen Blick auf das in unmittelbarer Nähe befindliche Kulturgut „Roßweiner Dampfmaschine“ zu werfen. Die Skatebahn werden sie sicher auch noch nutzen, wenn der große Trubel vorbei ist. Schließlich steht sie nun offiziell allen als Treffpunkt und Sportstätte zur Verfügung. Der alte „Sputnik“ soll wieder ein Zentrum von Jugend, Sport und Kultur in Roßwein werden.
Vielen Dank an die Sponsoren und Unterstützer der Veranstaltung, an unsere Kreissparkasse Döbeln und den regionalen Wärmeversorger, die Danpower GmbH. Natürlich geht nicht alles auf einmal. Die „Werner Stowasser Bau GmbH“ hat die letzten Arbeiten abgeschlossen. Jetzt muss erst einmal der eingesäte Grassamen keimen und wachsen. Demnächst wird eine Tischtennisplatte gesetzt und über die Zukunft des Kletterfelsens entschieden. Die Seilbahn ist wieder aktiviert. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der legendäre Jugendklub, wo schon Veit Lindner als Jugendlicher aktiv war. Der Festplatz ist zukunftssicher ausgebaut und der Dampfmaschinenverein arbeitet an neuen Lösungen zur Sicherung der kulturhistorisch wertvollen Anlage. Es gibt also noch richtig viel zu tun. Ich freue mich darauf.
Hubert Paßehr
Bürgermeister
(Fotos: René Handschack)