Roßweiner Weinberg-Schule hat eine neue Chefin

Michaela Roßberg
Michaela Roßberg suchte Herausforderung und findet sie dort, wo sie selbst ihren ersten Unterricht hatte.

Schüler und Lehrer begrüßten am Montag früh in der alten Turnhalle hinter der Weinbergschule Michaela Roßberg als neue Leiterin der Roßweiner Grundschule. Für die Döbelnerin, die nun schon fast 30 Jahre lang als Pädagogin tätig ist, war das ein besonderes Gefühl: Sie selbst hatte als Kind in dieser Halle Sportunterricht. Michaela Roßberg ist in Roßwein aufgewachsen und besuchte seit 1974 die Weinbergschule, die damals POS Paul Rockstroh hieß.

Nun ist sie als Chefin an diese Wirkungsstätte zurückgekehrt. „Ich bin begeistert, dass es gerade mit dieser Stelle geklappt hat. Bei der Bewerbung hat auch ein gutes Stück Heimatverbundenheit eine Rolle gespielt“, sagt Roßberg. Als die langjährige Schulleiterin Angelika Schmidt Anfang des Jahres in den Ruhestand ging, hatte Barbara Richter die Leitung kommissarisch übernommen, aber gleich angekündigt, das nur für den Rest des Schuljahres machen zu wollen. Die Bildungsagentur reagierte und schrieb die Stelle aus. Barbara Richter ist nun wieder Stellvertreterin.

Michaela Roßberg begann ihren Schuldienst als ausgebildete Grundschullehrerin an der ehemaligen POS Clara Zetkin in Döbeln, dem heutigen Schulzentrum Am Holländer. Im Jahr 2004 wechselte sie an die Kunzemann-Schule in Döbeln. Sie gab Mathe-, Deutsch- und Sachkunde- sowie Sport- und Schwimmunterricht. Ihre dritte Station ist nun die Weinbergschule. Roßberg suchte nach einer Veränderung und Herausforderung. Wobei sie die Kunzemann-Schule und das Kollegium um Heidemarie Egerer auch mit einem weinenden Auge verließ: „Ich habe die außerordentlich gute Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen untereinander und mit der dortigen Schulleiterin sehr genossen und ich wünsche mir, dass das auch hier in Roßwein so sein wird.“ Der Empfang sei offen und kollegial gewesen. An Bewährtem möchte die neue Chefin festhalten. Dazu gehörten zum Bespiel das Skilager für die dritte Klassenstufe vor den Weihnachtsferien und die Ganztagsangebote, die die Weinbergschule bietet. Neuerungen und Weiterentwicklungen soll es in Zusammenarbeit mit dem Kollegium geben. Roßberg: „Ich möchte gern das Wir-Gefühl stärken. Denn das ist nach meiner Ansicht die Grundlage für die gemeinsame Arbeit und beflügelt diese.“

An der Weinbergschule lernen zurzeit 219 Kinder in zehn Klassen. Die erste und zweite Klassenstufe sind dreizügig, die dritte und vierte Klassenstufe zweizügig. Es gibt 14 Lehrerinnen und Lehrer. Neu eingeschult wurden 58 Mädchen und Jungen.

Als eine Herausforderung sieht Michaela Roßberg den notwendigen Umzug des Schulbetriebes am Ende des Schuljahres. Dann will die Stadt als Träger der Bildungseinrichtung die Elektroinstallation des Plattenbaus sanieren lassen. Die Grundschule soll noch vor den nächsten Sommerferien übergangsweise in die Ingenieurschule umziehen und dort bis Herbst 2018 bleiben.

Die Sporthalle, in der Roßberg am Montag begrüßt wurde und die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, ist ein weiteres Projekt, das die Stadt in den nächsten Jahren in Angriff nehmen will. Mit ziemlicher Sicherheit wird in dieser Zeit Michaela Roßberg die Schulleiterin sein. Gerade als langjährige Sportlehrerin weiß sie: „Da muss was passieren.“

(Text: Olaf Büchel, Leiter Reportertem DAZ, Foto: Gerhard Dörner)