Ex-Bürgermeister hat Herz für Wolfstal-Kamelie
Armin Zill aus Böhrigen ist 70 geworden und spendet 850 Euro für den Heimatverein Roßwein
Ein Glück für den Heimatverein Roßwein, dass Armin Zill mal Gärtner gelernt hat und ein Freund der Wolfstal-Kamelie ist. Der ehemalige Bürgermeister von Böhrigen und Tiefenbach feierte kürzlich seinen 70.Geburtstag. Statt Geschenken sammelte er Geld – 850 Euro kamen zusammen, die er am Mittwoch dem Verein für die Kamelie übergab.
„Wer es noch nicht weiß: Ich habe in meinen frühen Jahren im Sortenamt in Altzella den Beruf des Gärtners gelernt. Mein Herz schlägt heute immer noch für Blumen und Pflanzen und ganz besonders für die Roßweiner Kamelie“, erklärte Zill am Mittwoch im Heimatmuseum seine Spende. Er wisse, dass am Kamelienhaus im Wolfstal noch einiges zu tun ist. Und da er und seine Frau Christine eigentlich alles für ein gutes Leben haben, bat er seine Geburtstagsgäste, auf Geschenke für ihn zu verzichten, aber um eine Geldspende für die botanische Kostbarkeit. Mit einem Betrag aus der eigenen Tasche rundete Armin Zill die Summe auf 800 Euro auf. Seine Nichte hatte 50 Euro direkt aufs Konto des Heimatvereins überwiesen, so sind also insgesamt 850 Euro für das Kamelienhaus zusammengekommen.
Die Heimatfreunde staunten erfreut über so einen großen Betrag. „Vielen Dank, eine Spende in dieser Höhe bekommen wir nicht alle Tage“, sagte Vereinschefin Martina Thiele. Sie bestätigte, dass die Sanierung der zweiten Dachhälfte des Gewächshauses im Wolfstal notwendig ist. „Vielleicht können wir das Vorhaben durch diese unerwartete Summe bereits im nächsten Jahr umsetzen und nicht erst 2019“, sagte die Vereinsvorsitzende. Es gelte noch abzuwarten, welche Spenden in der nächsten Kameliensaison vom 20. Januar bis 25. März 2018 fließen. Dann soll die Entscheidung fallen.
Armin Zill kommt seinem Fable für Blumen übrigens auch Zuhause in Böhrigen nach. „Wir haben rings ums Haus Garten, da gibt es immer etwas zu tun.“ Auch Zills Kaninchenzucht und Graupapagei Bruno halten den 70-Jährigen ordentlich auf Trab. Vor etlichen Jahren war Schlingel Bruno mal ausgerissen und schließlich am Wolfstalbad in Roßwein wieder aufgetaucht, wo er eingefangen werden konnte. Die DAZ titelte damals „Papagei strandet an blauer Lagune“. Armin Zill kann sich gut daran erinnern.
Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb es ihm nicht langweilig wird – der hängt mit seinem neuen Spitznamen „Holzmichel“ zusammen. „Vor vier Jahren haben wir die Heizung auf Holz und Pellets umgestellt. Immer, wenn der Förster welches hat, hole ich Holz im Wald. Auf dem Grundstück stapelt es sich.“
Von 1990 bis 2008 war Armin Zill Bürgermeister mit Leib und Seele, erst für Böhrigen, dann auch für Dittersdorf und Arnsdorf, später für Tiefenbach. Noch immer verfolgt er aufmerksam das Geschehen in der Gemeinde und vor allem in seinem Heimatort. Dass mit dem Industrieofenbau Mioba jüngst der letzte größere Betrieb Böhrigens schließen musste, stimmt ihn traurig.
(Text und Foto: Olaf Büchel von der Döbelner Allgemeinen Zeitung)