Es kann doch gehen
Mit der Fahrt zweier Sonderzüge wurde am Samstag, d. 18. Mai 2019, für die Inbetriebnahme der Linie RB 110 zwischen Döbeln und Dresden Werbung gemacht. Der Schienenhai, wie in Fachkreisen der Triebwagen genannt wird, fährt sonst seine Fahrgäste auf den Linien der Niederbarnimer-Eisenbahn. 150 Sitzplätze waren bei den zwei Sonderfahrten schnell besetzt, was die Organisatoren sehr freute. Viele Roßweiner nutzten das Angebot. Sie stiegen in Roßwein zu, verbrachten ein paar schöne Stunden in Meißen und fuhren mit dem letzten Zug wieder zurück.
Hinter den Kulissen verhandeln gegenwärtig die Staatsregierung, die Verkehrsverbünde und Landkreise zäh über die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke RB 110. Vor allem die Verantwortlichen der Dresdener Region sowie Landrat Steinbach und der Verkehrsverbund Obere Elbe sind gegen eine Wiederaufnahme der RB 110, da sie anscheinend befürchten, mögliche Kosten nicht eingespielt zu bekommen und den Blick in die Zukunft, welcher eindeutig dem schienengebundenen Nahverkehr gehört, verweigern. Wie Eckart Sauter, Geschäftsführer der Nossener-Riesaer Eisenbahn-Compagny GmbH (NRE) betonte, müsse bei der Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke zunächst in die Infrastruktur investiert werden. Mindestens 3,5 Mio. € seien nötig, um die Strecke aufzurüsten und vor allem die Stellwerke zu modernisieren. Die Anzahl der Stellwerke müsste durch moderne Technik so verringert werden, dass max. pro Schicht nur noch vier Fahrdienstleiter zum Einsatz kämen, was zur Stabilisierung der Gesamtkosten der Strecke erheblich beitragen würde. Eine Bestellung des Personenverkehrs auf der Stecke zwischen Döbeln und Dresden über zunächst 10 Jahre bringt damit auch die Sicherheit für Investitionen, wofür es, laut Aussage von Eckart Sauter, wiederum auch Zuschüsse geben könnte. Einhellige Meinung der Mitreisenden Gäste an dem Tag war, dass die RB 110 wieder in Betrieb gehen und der Personenverkehr wieder aufgenommen werden muss, um die ehemalige Region Döbeln nicht vom Ballungszentrum Dresden abzuhängen und den Dresdener Einwohnern auch die Angebote der Region Döbeln zu ermöglichen.