Radweginitiative „Pro Striegistalradweg“ hofft auf ein erfolgreiches Ende im Kampf um Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke von Roßwein nach Hainichen

Der Striegistalradweg auf der ehemaligen Bahnstrecke von Hainichen nach Roßwein ist in den Kommunen Hainichen, Roßwein und Striegistal wohl das am längsten erwünschte und umkämpfte, aber leider nur teilweise umgesetzte Bauvorhaben. In den nächsten Monaten treten die Pläne in eine ganz entscheidende Phase ein. Gemeinsam hoffen die Bewohner der genannten drei Orte, dass Baurecht hergestellt werden kann.

Nachdem im Oktober 2020 das Verwaltungsgericht Chemnitz festgestellt hatte, dass auch der (kurze) Abschnitt von Crumbach bis zur Kratzmühle auf der Gemarkung Hainichen nicht als bundesstraßenbegleitender Radweg (durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr) sondern als Alltagsradweg durch die Anliegerkommunen realisiert werden muss, fällt nunmehr die gesamte Planung in den Zuständigkeitsbereich der drei Kommunen.

Für den bei weitem längeren Radwegabschnitt von der Kratzmühle bis nach Niederstriegis wurden die Planungsunterlagen durch das Hainichener Büro „Liebold Architekten und Ingenieure“ in den letzten Wochen auf die Empfehlungen der Planfeststellungsbehörde noch einmal angepasst. Im Mai 2021 sollen diese angepassten Planungsunterlagen nun erneut bei der Landesdirektion Sachsen in Chemnitz eingereicht werden.

Wenn alles gut verläuft, erfolgt die Auslegung in den beteiligten Rathäusern in der zweiten Jahreshälfte 2021, der Planfeststellungsbescheid sollte dann Anfang 2022 ergehen. Wird dieser nicht durch Umweltverbände und dgl. beklagt, würde ab diesem Zeitpunkt Baurecht bestehen.

Fördermittel im Radwegeförderprogramm des Bundes und des Freistaats Sachsen stehen für eine Finanzierung des Vorhabens unter Beteiligung der Anliegerkommunen aktuell in beträchtlicher Höhe bereit.

Doch wer will an einen komplikationslosen Ablauf des Verfahrens glauben? Ein eher kleiner Umweltverband hat mehrfach angekündigt, einen positiven Beschluss zu beklagen. In einem solchen Fall müssten wieder die Gerichte entscheiden. Beim Verwaltungsgericht in Chemnitz werden solche Prozesse in der Regel erst nach einigen Jahren zur Verhandlung aufgerufen.

Ob besagtem Umweltverband die umweltrechtlichen Planungen beeindrucken und auf diese eine Klage verzichtet wird, bleibt abzuwarten? Sichtschutzzäune, um die Tierwelt vor dem Menschen zu bewahren, sind jedenfalls in der Planung ebenso vorgesehen, wie die teilweise Wegeführung ein Stück vom Bahndamm entfernt, um schützenswerte Tierarten nicht zu beeinträchtigen.

Beim rund 1 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem jetzigen Ende des Radwegs in Crumbach und der Kratzmühle muss nunmehr die Artenerfassungen in den nächsten Monaten neu durchgeführt werden, da die vorliegenden Kartierungen schon zu lange zurückliegen.

Im Spätsommer soll mit diesen Arbeiten begonnen werden, ein Jahr später werden dann die Ergebnisse vorliegen. Mit dieser Vorlage kann dann auch die Planung für den nun neuen Abschnitt 2.1. bei der Landesdirektion eingereicht werden.

Am 23.4. weilte der Lokalfernsehsender Kabeljournal Röhrsdorf in Hainichen und traf sich mit Vertretern der Radwegeinitiative, um über den Kampf für den Radwegausbau zu berichten.

Der Beitrag vom Kabeljournal kann im Internet unter folgenden Link angeschaut werden: https://www.kabeljournal-chemnitzer-land.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4805&Itemid=1

Gemeinsam mit der Radweginitiative und den Bürgermeistern sind alle Beteiligten sehr optimistisch, dass die Vision Striegistalradweg Wirklichkeit wird. Ein sehr schöner Anlass wäre sicherlich das Jahr 2025, wenn die Region Chemnitz Kulturhauptstadt Europas ist und Dinge wie ein ansprechendes Radwegenetz durch eine schöne Landschaft verbunden mit Hinweisen auf die reiche Industriegeschichte unserer Region, Schwerpunkte der Vorbereitungen sind. Schautafeln mit Hinweisen auf die Geschichte des Striegistals, auch im Hinblick auf die industrielle Vergangenheit, sind wichtige Eckpunkte der Planungen des Striegistalradwegs.