Bürgermeister Lindner zeichnet wieder Ehrenamtliche aus

 

Es war nun schon das 8. Mal, dass Roßweins Bürgermeister Veit Lindner ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und den dazugehörigen Ortsteile in den großen Rathaussaal einlud, um ihnen für ihr bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement zu danken. Dabei sind die Betätigungsfelder dieser Ehrenamtlichen sehr verschieden. So beschloss der Roßweiner Stadtrat, in diesem Jahr gleich in sieben verschiedenen Kategorien Ehrenamtspreise zu verleihen. Die Vorschläge dazu kamen aus der Bevölkerung, bzw. wurden in zwei Fällen von der Stadtverwaltung initiiert.

Zur Unterhaltung seiner Gäste lud Bürgermeister Lindner für diesen Abend den Leipziger Cellisten Christoph Schenker und die zwei Ensemblemitglieder der Academixer Ralf Bärwolff und Peter Treuner ein. Zu den Höhepunkten zählte ein Auszug eines gemeinsamen „Herricht und Preil-Programms“, welches sie in allerbester Herricht- und Preil-Manier präsentierten. Ralf Bärwolff trug außerdem ein extra für diesen Abend von ihm erdachtes Ehrenamts-Gedicht vor.

Christoph Schenker übernahm darüber hinaus für den gesamten Abend die musikalische Umrahmung. Seine musikalischen Improvisationen stellte der Cellist virtuos an seiner Loopstation zusammen und beeindruckte damit die Zuhörerrinnen und Zuhörer.

Seine anschließende Rede begann Bürgermeister Lindner mit einem Zitat des Römischen Philosophen Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.) „Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen.“

Dieser Dank sollte an diesem Freitagabend auch all jenen gelten, die eingeschränkt durch die Corona-Pandemie, ohne Trainingszeiten, ohne Übungsstunden, ohne Mitgliederversammlungen – kurz – ohne Kontakt zu den Vereinsfreundinnen und Vereinsfreunden ihren Verein erhalten und damit seine Gebäude und die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen gesichert haben. Aber er dankte auch den vielen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die für einen reibungslosen Ablauf in den Wahllokalen sorgten bzw. sorgen.

Mit Blick auf die Feuerwehren unterstrich er auch das ehrenamtliche Engagement, dass unser aller Leben sichert. Auch wenn die Stadt Roßwein einen durchaus beachtlichen Fuhrpark für die hiesige Wehr zur Verfügung stellt, so kann es nicht darüber hinwegtäuschen, dass zunehmend junge Menschen fehlen, welche diese Technik auch bedienen.

Er sprach aber auch von denen, die ihr Ehrenamt ohne eine Vereinsstruktur ausüben. So gibt es in Roßwein Menschen, die sich in ihrer Freizeit ausgewählten Grünflächen widmen, die nicht selten das Leben von streuenden Katzen retten oder die sich als „Stadtverschönerer“ an den unterschiedlichsten Stellen nutzbringend engagieren.

Bürgermeister Lindner betont, dass aber nicht nur unsere Gesellschaft einen Gewinn aus den vielfältigen ehrenamtlichen Bereichen zieht, denn auch jener, der sich engagiert, profitiert davon. Er erreicht einen menschlichen Profit, denn Ehrenämter machen glücklich, sie sind eine Medizin die Sozialkontakte schaffen und Menschen vor Einsamkeit schützen.

Im Anschluss an die Rede des Bürgermeisters erfolgte die Auszeichnung der Nominierten des Ehrenamtspreises 2021.

In der Kategorie „Das Ehrenamt“ wurde Cindy Girbig als überdurchschnittlich aktives Mitglied mit vielen Talenten des Roßweiner Sportvereins ausgezeichnet. Der Vereinsvorsitzende des RSV, Herr Jürgen Krondorf, hielt für sie die Laudatio, in der er ausführlich die Aktivitäten von Cindy Girbig erwähnte. Im Jahr 2018 wählten sie die Vereinsmitglieder zur stellvertretenden Vorsitzenden. Die Volleyballspielerin erwartet derzeit ihr zweites Kind und ist daher nicht aktiv im Spielbetrieb. Dafür engagiert sie sich im Trainingsbereich, organisiert Arbeitseinsätze auf dem Beach-Volleyball-Feld des Wolfstaler Freibades und noch vieles andere mehr. Seit vielen Jahren ist Cindy Girbig außerdem auch noch aktives Mitglied des Roßweiner Schützenvereins.

In der Kategorie „Leben im Dorf“ wurde Frau Edeltraud Hannß aus Littdorf ausgezeichnet. Der Roßweiner Stadtrat und Ortschaftsratsvorsitzende Frank Trommer führte in seiner Laudatio aus, dass Edeltraud Hannß während ihrer vielen Berufsjahre in der Gemeindeverwaltung Niederstriegis und später in der Stadtverwaltung Roßwein immer um den Zusammenhalt in der Gemeinde bemüht war. Bis heute veranstaltet sie einen kleinen Weihnachtsmarkt auf ihrem Hof in Littorf. Seit 2019 engagiert sie sich sogar als stellvertretende Ortschaftsratsvorsitzende. Frank Trommer nennt Edeltraud Hannß eine gute Ratgeberin und dankt ihr sichtlich bewegt für die gute und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle des Dorfes.

Der Ehrenamtspreis in der Kategorie „Gute Seele“ ging in diesem Jahr an Mandy Benedix. Bürgermeister Lindner hielt die Laudatio und berichtete über die vielen Gelegenheiten, bei denen Frau Benedix die Stadtverwaltung bei der Erstellung von Flyern, Briefköpfen, Info-Tafeln und sogar bei der Gestaltung von Bushaltestellen unterstützt. Die junge Frau lebt mit ihrer Familie in Seifersdorf und hilft auch dem Roßweiner Heimatverein und dem hiesigen Schützenverein bei der grafischen Erarbeitung ihrer Druckerzeugnisse. Leider konnte Frau Benedix nicht persönlich anwesend sein, so dass der Ehrenamtspreis zu einem späteren Zeitpunkt an sie übergeben wird.

In der Kategorie „Meine Stadt“ wurden in diesem Jahr zwei Ehrenamtspreise vergeben. Der erste ging an Frau Gertraude Block. Ines Lammay, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, führte in ihrer Laudatio für Frau Block die vielfältigen Gründe für diese Preisverleihung aus. Als gebürtige Roßweinerin ist die 91-Jährige sehr mit ihrer Heimatstadt verbunden und eine wichtige Zeitzeugin, die mit ihrem Wissen zur Stadtgeschichte und mit der Dokumentation von städtischen Ereignissen, wie z.B. Festivitäten aber auch Katastrophen, wie z.B. das Hochwasser 2002 in Wort und Bild einen wichtigen Beitrag zur Fortschreibung der Chronik leistete. Sie hat trotz ihrer großen Heimatverbundenheit jede Möglichkeit genutzt, um sich die Welt anzusehen und zu lernen. Sie war und ist eine gute Botschafterin ihrer Heimatstadt und ihr großes Netzwerk bemüht sie gern zu Gunsten der Stadt. Darüber hinaus unterstützt sie verschiedene städtische Projekte und Vereine wirtschaftlich. Auf diese Weise profitierte die Roßweiner „Grafe Stiftung“ und das Roßweiner Stadtbad bereits von ihr.

Der zweite Geehrte in der Kategorie „Meine Stadt“ war Enrico Korth, der für sein vielfältiges Engagement zum Wohle der Stadt ausgezeichnet wurde. Bürgermeister Veit Lindner beschreibt den Vorsitzenden des Roßweiner Dampfmaschinenvereins in seiner Laudatio so: „Er ist von dem Gedanken motiviert, die Stadt für die Menschen schöner zu machen“. So beteiligt sich Enrico Korth auch bei den Stadtverschönerern, ist Mitglied des Roßweiner Posaunenchores und arbeitet bei der Antennengemeinschaft mit. Er entwickelt Projekte, wie z.B. eine Info-Telefonzelle und führt diese auch zum Erfolg. Bürgermeister Lindner lobt Herrn Korth auch dafür, dass dieser immer zur Stelle ist, wenn man ihn braucht und dass er ein loyaler Mitstreiter zum Wohle der Stadt Roßwein ist.

  

In der Kategorie „Soziales Engagement“ wurden die Blutspender Ronald Hacker (nicht anwesend), Udo Gräfe (nicht anwesend), Kerstin Rüdiger, Jens Pigorsch (nicht anwesend), Eva-Maria Kretschmer, Ute Nebel, Gerd Baumert und Joachim Preuß ausgezeichnet. Für sie sprach Frank Güldner, stellvertretender Präsident des DRK Ortsverbandes Döbeln-Hainichen, die Laudatio und dankte ihnen für dieses lebensnotwendige Engagement. Zwischen 60 bis 90 Blutspenden haben die genannten schon geleistet. Damit setzten sie ein Zeichen für die Nächstenliebe und den zwischenmenschlichen Zusammenhalt, den es zunehmend dringend braucht.

 

Zum Abschluss der Preisverleihungen wurde der 72-jährige Feuerwehrmann Hermann Richter mit dem Ehrenamtspeis in der Kategorie „Starke Helfer“ ausgezeichnet. Seit fast 50 Jahren ist er Mitglied der Haßlauer Wehr und hat diese auch schon mit aufgebaut. Laudator Dirk Mehler, Bauamtsleiter der Stadt Roßwein, hob in seiner Rede Hermann Richters Engagement hervor, welches sich nicht nur auf die Aufgaben der Feuerwehr konzentriert, sondern weit darüber hinausgeht. Neben Einsatz- und Übungsstunden in der Wehr erledigt er noch weitere Aufgaben, z.B. die Pflege der Anlagen und Kleinreparaturen rund um das Dorfgemeinschaftshaus und die Feuerwehr-Räumlichkeiten. Hermann Richter wird für seine Umsicht und seine Einsatzbereitschaft von vielen geschätzt, aber nicht alle erkennen den Wert dieses Ehrenamtes, das doch dem Wohle aller dient!

 

Bürgermeister Lindner dankt am Ende der Veranstaltung nochmals allen Anwesenden ganz herzlich für ihr Engagement, und er verknüpft damit die Hoffnung, dass sich auch weiterhin Menschen bereitfinden, um Roßwein lebenswerter, abwechslungsreicher und schöner zu machen.