Herbert Schlagenhauf, Bürgermeister a. D., Ehrenbürger und Freund unserer Stadt ist verstorben

Im Alter von 87 Jahren verstarb am 11. März 2024 das erste und wohl auch das prägendste Stadtoberhaupt unserer Partnerstadt Freiberg am Neckar. Im Nachruf auf der Homepage der Stadt Freiberg war dazu folgendes zu lesen.
„… Herbert Schlagenhauf war von 1972 bis zum Jahr 2000 Bürgermeister von Freiberg am Neckar. Er wurde kurz nach der Fusion der ehemals selbständigen Gemeinden Beihingen, Geisingen und Heutingsheim am 26. März 1972 zum Bürgermeister der neuen Reformkommune gewählt. Den schnellen Aufbau und seine erfolgreiche Entwicklung verdankt Freiberg insbesondere der herausragenden Persönlichkeit Herbert Schlagenhaufs. Auch die weitere dynamische und zugleich solide Entwicklung zu einer lebenswerten, offenen und kulturell vielfältigen Stadt hat Freiberg maßgeblich dem engagierten Wirken Herbert Schlagenhaufs zu verdanken, der sich mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit für das Wohl der Stadt einsetzte. …..“
Herbert Schlagenhauf war aber nicht nur aufgrund des bemerkenswerten Engagements für seine Stadt bei den Freibergerinnen und Freibergern außerordentlich beliebt. Nein, seine Persönlichkeit hinterließ bei den Menschen einen großen Eindruck. Diejenigen in Roßwein, die ihn in der Zeit von 1990 bis zum Ende seiner Dienstzeit und vielleicht sogar darüber hinaus, kennenlernten, erinnern sich an einen interessierten, zugewandten Mann, der respektvoll mit den Menschen umging.

Am 29. September 1990 besiegelte der frühere Roßweiner Bürgermeister Wolfgang Pieschke gemeinsam mit Herbert Schlagenhauf die Städtepartnerschaft zwischen Freiberg am Neckar und Roßwein im Rathaus Roßwein. In dieser Zeit, die geprägt war von Unsicherheiten, Veränderungen und Verlusten – insbesondere für die Menschen aus der ehemaligen DDR, erwies sich diese Partnerschaft als äußerst hilfreich. So sorgte Bürgermeister Schlagenhauf u. a. dafür, dass die Stadtverwaltung Roßwein sicher durch die neuen gesetzlichen Regelungen geführt wurde, indem er die diplomierte Verwaltungsfachwirtin Frau Carola Pfuderer aus seiner Verwaltung dafür gewinnen konnte, dass sie für mehrere Jahre nach Roßwein zog und hier die Funktion der Hauptamtsleiterin übernahm. Sie war in diesen ersten Jahren unverzichtbar und beriet unsere Stadtführung nach bestem Wissen.
Großes Verständnis zeigte Herbert Schlagenhauf auch 1991 für die Bewohnerinnen und Bewohner Roßweins. Dass das Schul- und Heimatfest, die älteste und bedeutendste Tradition in Roßwein, aufgrund der wirtschaftlich unklaren Verhältnisse dieser Zeit – sowohl für die Kommune als auch für die Betriebe und Institutionen – im Jahr 1990 nicht stattfinden konnte, berührte ihn. Damit die Menschen unserer Stadt bei all den damaligen gesellschaftlichen Wirren ihre Tradition und damit einen wichtigen Teil ihrer Identität nicht verlieren, sorgte er für eine großzügige Unterstützung des Festes, welches mit einem Jahr Verspätung 1991 auf dem Festplatz am Lindenhof stattfinden konnte. Bis zum Jahr 2000 war Herbert Schlagenhauf regelmäßig zu Gast beim Schul- und Heimatfest und immer begleiteten ihn Menschen seiner Stadt, die hier in Roßwein Freundschaften geschlossen hatten. Gerade die Vereine und Parteien haben in den ersten zehn Jahren gute Kontakte geknüpft und einige halten bis heute.
Die Stadt Roßwein trauert um Herbert Schlagenhauf und unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Menschen, die ihn schätzten. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten und ihm immer für seine freundliche und konstruktive Hilfe dankbar sein.


(Foto: v.l.n.r. W. Pieschke, Bürgermeister der Stadt Roßwein, A. Lenk Schulfestkönigin 1995 und H. Schlagenhauf, Bürgermeister der Stadt Roßwein)

Die Trauerfeier für Herbert Schlagenhauf fand am 22. März 2024 statt. Rico Söhnel reiste in seiner Funktion als stellvertretender Bürgermeister in die Partnerstadt und nahm an den Trauerfeierlichkeitenteil.


(v. l. n. r. Bürgermeister Dirk Schaible, der designierte Bürgermeister Freibergs Jan Hambach und Rico Söhnel im PRISMA, dem Tagungs- und Veranstaltungszentrum der Stadt Freiberg am Neckar.

Text: Stadt Roßwein
Fotos: Archiv Stadt Roßwein, Stadt Freiberg am Neckar