Alte Rohrbrücke schwebt ab
(Foto: Sven Bartsch)
Lange hätte die Rohrbrücke über die Freiberger Mulde in Roßwein nicht mehr gehalten.
Die alte Stahlkonstruktion, die den Fluss zwischen Schmiedewerk an der Goldbornstraße und ehemaliger Stadtsporthalle an der Stadtbadstraße überspannte und somit eine Brücke für die Fernwärmeleitung bildete, hatte rund drei Jahrzehnte auf dem Buckel. Nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit erfolgte gestern nun der Austausch gegen eine neue Konstruktion samt Leitungen. Die spektakuläre Aktion mit drei Autokränen und einer Luftgondel für Monteure dauerte mehrere Stunden. „Vor zwei Jahren hatten wir ein Gutachten über den Zustand der alten Rohrbrücke anfertigen lassen. Das Ergebnis lautete: sie muss erneuert werden. Eine Sanierung kam aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der Gegebenheiten vor Ort nicht in Frage. Deshalb der komplette Austausch“, erklärte Hartmut Witte, Betriebsstellenleiter der Danpower Energie Service GmbH, die in Roßwein seit 2011 der Fernwärmelieferant ist.
Generalauftragnehmer für die große Tauschaktion ist die Firma Metallbau Westphal aus Pegau. „Die Demontage der alten Brücke ist die größere Herausforderung. Wir wissen nicht ganz genau, wie stabil sich die Konstruktion beim Herunterheben erweist“, sagte der Bauleiter vor Ort. Mit Brennschneidern durchtrennten Schweißer die letzten Verankerungen der 42 Meter langen und 16 Tonnen schweren Brücke, die schließlich kurz nach 11 Uhr an mehreren Ketten und damit am starken Haken des größten Autokranes hing. Nach dem Mittag erfolgte dann das Aufsetzen der bereits vormontierten neuen Rohrbrücke. Die Fernwärmeversorgung unter anderem für die Ober- und die Grundschule, fürs Hallenbad und etliche Wohnblöcke ist wegen der Baumaßnahme unterbrochen. Heute, ab 18 Uhr, soll es wieder für alle Fernwärme geben.
(Text: Olaf Büchel, Döbelner Allgemeine Zeitung vom 07.09.2017)