Susanne Röder

– Musik gehört für mich einfach zum Leben dazu – Roßweins Kantorin Susanne Röder

lebt für den „schönsten Beruf“ / Neue Vorkurrende sucht kleine Mitstreiter

Ihr Herz schlägt für die Musik und das trägt sie überall dorthin, wo sie wirkt: Susanne Röder ist seit vier Jahren als Kantorin in Roßwein. Stellvertretend für die Kantorei erhielt sie zum Neujahrsempfang des Bürgermeister die Ehrenmedaille der Stadt. Nicht nur, weil die Kantorei im vergangenen Jahr ihr 450-jähriges Jubiläum feierte. Sondern auch, weil ihre 40-jährige Kantorin für eine sehr lebendige Kirchenmusik in Roßwein steht. Mit ihrer herzlichen Art begeistert Susanne Röder junge und ältere Chormitglieder gleichermaßen, und die Tür zur Kantorei steht jedem jederzeit offen.

„Ich habe den schönsten Beruf der Welt“, sagt die studierte Kirchenmusikerin, die vor ihrem Roßweiner Amtsantritt in Geringswalde tätig war. „Man arbeitet mit Menschen zusammen, die freiwillig gern Musik machen.“ Das hat es der vierfachen Mutter manches Mal leichter gemacht, ausgerechnet dann arbeiten zu gehen, wenn die Söhne nach Hause kamen. Jetzt sind die vier im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und es ist entspannter. 27 Männer und Frauen singen derzeit in der Kantorei, ein paar jüngere seien in ihrer Zeit als Kantorin dazu gekommen, doch im Wesentlichen sei die Zahl stabil geblieben. Dazu kommt die Kurrende, die sich in Roßwein drittelt: In die Jugendlichen, die Lesealter-Kinder und seit Herbst vergangenen Jahres gibt es auch eine Vorkurrende. Das sind die Kinder ab drei Jahren bis zur 1. Klasse. Hier geht es noch spielerisch zu, sollen die Kinder erst einmal ihre Stimme kennenlernen. Zuwachs ist stark erwünscht, momentan betreut Susanne Röder in diesem Kreis freitags ab 15 Uhr in der Winterkirche drei Kinder.

Ganz anders sieht es beim Klavierunterricht aus, den sie nebenher genauso anbietet wie Unterricht in Orgel, Flöte oder Gesang. „Ich muss lernen Nein zu sagen“, lacht sie ein wenig verlegen, was so viel bedeutet wie: „Der Klavierunterricht ist völlig ausgebucht im Moment.“ Doch Nein sagen, fällt ihr nicht immer leicht, wenn es um die Musi geht. „Ich möchte ja, dass jeder ein Instrument lernen kann, der das gern möchte.“ Für Susanne Röder gehört genau das zu ihrem Leben dazu, gemeinsam mit ihrem Mann Rene Michael Röder, der in Waldheim Kantor ist, hat sie das auch ihren Kindern mit auf den Weg gegeben. „Sie sagen, dass sie froh sind, in unserer Familie aufwachsen zu können, wo Musik diese große Rolle spielt.“

So ausgefüllt wie Susanne Röders Leben mit Musik ist auch das Kirchenmusikprogramm für dieses Jahr. Erstmals in ihrer Amtszeit gibt es ein Kurrendemusical, der Termin steht mit dem 16. Juni für Roßwein fest, „aber wir versuchen auch noch einen für Marbach zu finden“. Ein Thema aus der Bibel wird musikalisch und spielerisch von den Kindern der Christenlehre umgesetzt, eine Band wird auch dabei sein. Den ersten von drei Orgelabenden bestreiten am 5. Mai Studenten der Hochschule für Kirchenmusik Dresden, den zweiten am 17. Juni ihr Schwager Yasushi Iwai aus Dresden. Zum dritten am 15. September kommt „Fahrradkantor“ Martin Schulze nach Roßwein. „Die Orgelkonzerte haben ihr Liebhaberpublikum, da könnten es noch ein paar Besucher mehr sein“, wünscht sich Susanne Röder, die trotzdem zufrieden mit der Resonanz ist. Zur Pfingstmusik in Niederstriegis wird das Ensemble „le nuove musiche“ da sein, in der Konzertreihe „Musica vocalis“ singen die Kirchenmusiker des Bezirkes, es gibt die „Meißner Chorwoche“, der Schwarzmeerkosakenchor ist vertreten. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Jahresprogramm.

Roßwein Kantorei: donnerstags, 19.30 Uhr; Kurrende: donnerstags, 17 Uhr; Vorkurrende: freitags, 15 Uhr; Anfängerflötenkreis: freitags, 15.30 Uhr; Posaunenchor; montags, 19 Uhr; Marbach Jugendchor: freitags, 17.30 Uhr; Chor: donnerstags, 19.30 Uhr; Flöten/Gitarrenkreis: dienstags ab 13 Uhr.

(Text: Manuela Engelmann/DAZ, Foto: Sven Bartsch)