Modellbau und Heimatgeschichte – ein voller Erfolg
Am Wochenende des 23. und 24. Februars fand in Roßwein erstmals ein Veranstaltungswochenende mit Angeboten von drei Roßweiner Vereinen statt. Auf Initiative der Stadt Roßwein setzten sich der Dampfmaschinenverein, der Modelleisenbahnerclub und der Heimatverein Roßwein an einen Tisch, und organisierten das gemeinsame Event in der sonst „trägen“ Winterzeit. Ziel war es von Anfang an, dass die Vereine an zwei Tagen ihr Vereinsdomizil öffnen und die Besucher so die Möglichkeit haben, gleich drei bzw. vier verschiedene Angebote an einem Tag wahrnehmen zu können.
In den Räumen des Dampfmaschinenvereins Roßwein wurde unter großer Besucherresonanz die Lengenfelder Dampfmaschine erstmals angefahren. Wie der Vereinsvorsitzende Dieter Kranz mitteilte, lagerten die Einzelteile der Maschine vor Jahren noch an einem Waldrand im Freien, waren in einem ruinösen und verrosteten Urstand und können nun nach unzähligen Arbeitsstunden des Vereins wieder in Aktion und funktionierend erlebt werden. Das Besondere dabei ist, dass die Lengenfelder Dampfmaschine genauso wie die bereits vor Jahren Doppeltkolben-Dampfmaschine, mit Dampf aus dem Sulzberger Kessel angetrieben wird und so eine einmalige Attraktion für Roßwein bzw. Sachsen darstellt und sich der Verein industriegeschichtlich deutschlandweit nicht verstecken braucht.
Aus den Räumen der Dampfmaschine an der Stadtbadstraße hatten es die Besucher dann nicht weit, um in das Vereinshaus des Modelleisenbahnerclubs Roßwein an der Döbelner Straße 65 zu gelangen. Hier präsentierten die Vereinsmitglieder im ersten Obergeschoss die Modulanlage HO, welche den ganzen Raum einnahm und die Besucher faszinierte. Im 2. Obergeschoss präsentierten die Vereinsmitglieder eine Segmentanlage von Märklin sowie andere Spurweiten, um den interessierten und neugierigen Besuchern die Faszination Modelleisenbahn auch in verschiedenen Spurweiten zu zeigen. Wie der Vereinsvorsitzende Andreas Hoffmann einschätzte, war der Verein sehr zufrieden mit dem Gesamtkonzept der Veranstaltung und den im Vereinsdomizil gezählten Besucherzahlen. Besonders freut den Vereinsvorsitzenden, dass das Museum im Obergeschoss die Besucher interessierte und die kleine eingerichtete Bibliothek mit historischer und aktueller Eisenbahnliteratur auf positive Resonanz der Besucher stieß.
Auf kurzem Weg gelangten dann die Besucher vom Modelleisenbahnclub in das Heimatmuseum Roßwein auf den Marktplatz. Hier stellte der Harthaer Künstler Gerhard Dörner Karikaturen aus, welche vor allem die kalte Jahreszeit mit den weihnachtlichen Bräuchen auf die Schippe nahm.
Von da aus konnten sich die Besucher auf den Weg ins Kamelienhaus begeben und sich an der Blütenpracht aller Kamelien erfreuen. Das sonnige Wetter trug dazu bei, dass viele Besucher das Angebot des Vereinswochenendes mit einem Besuch im Kamelienhaus abrundeten. Es sah schon teilweise wie Völkerwanderung aus, wenn man die Spaziergänger in Richtung Kamelienhaus beobachtete. Teilweise kam es zu einigen Wartezeiten, bevor die blühenden Kamelien besichtigt werden konnten. Wie Vereinsvorsitzende Martina Thiele mitteilte, wurde am Sonntag bereits der 2.000 Besucher der diesjährigen Kameliensaison gezählt, was die Vereinschefin als Supererfolg bezeichnet. Noch bis Ende März können die Liebhaber der botanischen Seltenheiten die Kamelienpflanzen im Wolfstal besichtigen, welche derzeit alle in Blüte stehen.
In einer ersten kurzen Auswertung des ersten Vereinswochenendes in unserer Stadt wird es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben, vielleicht ergänzt um weitere Angebote aus der Roßweiner Vereinslandschaft.