Jüdische Musik und christlicher Glaube
Am 9.11.2021 jährt sich das beschämende Datum, an dem im Jahr 1938 Nazis, aber auch ganz normale Deutsche, jüdische MitbürgerInnen ermordeten, entehrten und verhafteten, deren Synagogen verbrannten, Geschäfte, Wohnungen, sogar auch Kinder- und Altenheime zerstörten und plünderten. Diese Pogromnacht markiert den unmittelbaren Beginn der millionenfachen Vernichtung jüdischen Lebens und der beinahe vollständigen Auslöschung jüdischer Kultur europaweit: Ein ungeheurer, schmerzhafter Verlust.
Daran wird die Gedenkfeier der Stadt am 9.11.2021 erinnern.
Am Sonntag zuvor, dem 7.11.2021, werden außerdem die Gottesdienste der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde 09.00 Uhr in Niederstriegis und 10.30 Uhr in Roßwein von diesem Ereignis geprägt sein:
Frank Händel als Liturg und Prediger und Friedemann Neef an der Orgel, die die Gottesdienste vertretungsweise gestalten, beziehen das Gedenken an jüdisches Leben und dessen Zerstörung in die Feier ein und erinnern daran, dass das Christentum vor allem auf dem jüdischen Glauben beruht. So wird etwa Orgelmusik jüdischer Komponisten des 19. Jhds. zu hören sein, die teilweise für die Synagogen-Gottesdienste geschrieben wurde bzw. auf deren Melodien Bezug nimmt – ein wenig bekanntes Beispiel für die „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, an die gerade in einem bundesweiten Festjahr erinnert wird.