Am 28.09. und 12.10.2023 fanden die letzten beiden Veranstaltungen des Kräuterplausches für 2023 statt, aber keine Sorge in 2024 soll es weitergehen. Wir freuen uns, wenn Sie uns für die Veranstaltungen 2024 Vorschläge unterbreiten, was Sie interessiert. Dies würden wir in Absprache mit Frau Ende und Frau Kawelke in die Planungen für 2024 einbeziehen.
Bitte übermitteln Sie uns Ihre Themenvorschläge gerne an:
Sobald die Termine und Themen für 2024 feststehen, informieren wir Sie natürlich über die bekannten Kanäle, wie Roßweiner Amtsblatt und Homepage. Sollten Sie jetzt nur zufällig einen Blick auf diese Medien geworfen haben und dennoch Interesse an einer Information haben, übermitteln Sie uns doch Ihre Kontaktdaten und wir informieren Sie gerne persönlich.
Nach dem Ausblick nun ein zusammenfassender Rückblick auf die letzten beiden Kräuterplausch-Veranstaltungen:
Am 28.09.2023 hatten mehr als 10 Interessierte zum Auftakt der Veranstaltung die Möglichkeit, einen sogenannten Bouquet garni zu binden. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Strauß aus frischen Kräutern von Lavendel, Lorbeer, Oregano, Pfefferkraut, Rosmarin und Salbei, die mit Lauchblättern zusammengebunden wurden. Der Strauß kann nach der Trocknung als Würzmittel bei der Essenszubereitung oder als Duftstrauß verwendet werden.
Nach der kleinen Fingerübung mit Kräutern und Lauch erfuhren alle Anwesenden von Frau Ende, welche Kräuter und Pflanzen man mit Salz mischen kann. Anders als zu meist in der Schule folgte nach der Theorie auch gleich die Praxis. Hierbei konnten im Kräuterlehrgarten Roßwein die verschiedensten Gewürz- und Wildpflanzen gesammelt und im Anschluss verarbeitet werden. Bei der Verarbeitung wurden die gesammelten Werke grob gereinigt von z. B. bereits angewelkten oder nicht verwendbaren Pflanzenteilen und im Anschluss klein geschnitten und sorgfältig mit dem Salz vermischt. Da wir ja schon mal beim Vergleich Schule waren, gab es für alle auch noch eine Hausaufgabe. Da frische Pflanzen gesammelt und verarbeitet wurden, musste für die Haltbarkeit das hergestellte Kräuter-/Pflanzensalz zu Hause noch getrocknet werden.
14 Tage nach der Salzherstellung hatten alle Interessierten zum letzten Mal für dieses Jahr die Möglichkeit, den Kräuterplausch zu besuchen. Passend zum nun angekommenen Herbst gab es für die rund ein Dutzend Anwesenden am 12.10.2023 warmen Tee zu trinken. Dieser diente jedoch nicht nur für die Wärmung von innen, sondern alle Anwesenden mussten alle Sinne einsetzen, um zu bestimmen, aus welchem Kraut der Tee gebrüht wurde. Es bekam dazu jeder einen kleinen Schluck zur Verkostung gereicht und man sah schnell die unterschiedlichsten Gesichtsausdrücke und leises Gemurmel setzte ein, bis alle gekostet und ihre Vermutung äußern konnten. So gab es unter anderem eine sogenannte „Droge“, also Tee aus Salbei, der z. B. entzündungshemmend wirkt und so gut bei ersten Anzeichen von Halskratzen zum Inhalieren, Gurgeln oder Kauen verwendet werden kann. Allen, die sich schon auf die nächste Grillsaison freuen, denen sei gesagt, dass man die harten Stängel des Salbeis, aber auch der Schafgarbe oder des Beifußes gut als Schaschlikspieße verwenden kann. Nun aber zurück zum Tee. Als nächstes erhielten die Teilnehmer Fenchel, Oregano, Zitronenmelisse und Lindenblüten zur Verkostung eingeschenkt. Während der Fenchel eine Teemischung lieblicher macht und so zur Verbesserung des Geschmackes der Mischung beiträgt, ist Oregano eine Hilfe für die Verdauung, die Zitronenmelisse hilft bei Schlaflosigkeit und die Linde hat eine schweißtreibende wie auch fiebersenkende Wirkung. Nach dem Verkosten und Bestimmen der mitgebrachten Tees ging es an die Zubereitung eigener Teekreationen. So wurden noch Ringelblume, Johanniskraut, Herzgespann, Rosenblütenblätter, Lavendel, Schafgarbe und einiges mehr durch Frau Ende und Frau Kawelke zur Verfügung gestellt. Aber halt nur einfach aus den fertig vorbereiteten Kräutern einen Tee herzustellen, wäre doch etwas zu leicht. Also wurde vor dem Mischen erst mal Erfahrung mit den Vorbereitungsarbeiten gemacht, die erforderlich sind, bis man eine getrocknete Pflanze in eine Teemischung verwandeln kann. So wurde das stachelige Herzgespann in einem Tuch ordentlich durch gewalzt und auf der anderen Seite des Tisches die Blüten von Schafgarbe und Johanniskraut von ihren Stängeln getrennt.
Nun konnte das Mischen endlich losgehen. Begonnen wurde mit einer sogenannten kleinen Teemischung. Hierbei konnten alle nach Herzenslust die vorhandenen Kräuter zu einer Mischung zusammenstellen. Die Mischung wurde im Anschluss in ein kleines wasserdurchlässiges dreieckiges Säckchen gefüllt und mit Nadel und Faden verschlossen sowie als Gegengewicht mit einem Papieretikett versehen, welches gleichzeitig als Zutatenliste dient. Mehrere dieser Säckchen in einem Glas platziert, sind auch ein schönes Geschenk, erfuhren die Anwesenden, während sie ihren Tätigkeiten nachgingen. Nach dem möglichen Geschenk ging es nun ans Eingemachte und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Jeder erhielt ein Einmachglas und konnte sich jetzt eine große Teemischung herstellen. Als kleiner Tipp wurde den teilnehmenden Personen geraten, sich die Mengenverhältnisse und verwendeten Kräuter zu notieren, um die Mischung zukünftig reproduzieren zu können oder im Falle, dass die Mischung nicht den Geschmacksnerv trifft, zu wissen, was man nicht wieder mischt. Neben den vielen mitgebrachten Kräutern konnten auch getrocknete Aroniabeeren, eine Trestermischung aus Apfel, Erdbeere und Quitte oder nur getrockneter Apfel und vieles mehr der Teemischung beigefügt werden. Die Teilnehmenden erhielten auf jede Frage umfangreiche Antworten von den beiden Kräuterkundigen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Frau Ende und Frau Kawelke für die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft der Fortsetzung im Jahre 2024 bedanken. Allen Personen, die eine der Veranstaltungen besucht haben, danken wir für ihr Interesse und freuen uns auf ein Wiedersehen in 2024.
Ihr Begegnungszentrum Roßwein e.V. mit Kräuterlehrgarten
in Zusammenarbeit mit dem Bürgerhaus-Team Astrid Sommer & Madlen Trienitz
Text: Familie Weigel und Bürgerhaus-Team Astrid Sommer & Madlen Trienitz
Bilder: Familie Weigel