BIWAPP ist die neue Bürgerinformations-App des Landratsamtes Mittelsachsen, welche jeder Bürger auf seinem Handy oder Computer haben sollte. Über BIWAPP werden dem Nutzer aktuelle Informationen zu Katastrophen, Unwettermeldungen, Verkehrsmeldungen, Schulausfälle sowie Warnungen vor Starkwetterereignissen und vieles mehr zugeleitet. Laden Sie sich die App jetzt herunter, und Sie sind im Ernstfall bestens informiert.

Die Bäckerei Raddatz feierte am 01. September 2020 das 20-jährige Jubiläum der Filiale in Roßwein, welche am Eingang des Netto-Marktes die Kunden begrüßt. Seit 20 Jahren bietet das Bäckereiunternehmen in Roßwein alle Frischewaren an und gehört damit schon fast zum Inventar für die Roßweiner Kundschaft. Seniorchef Werner Raddatz berichtete anlässlich des Jubiläums, dass über 450 Angestellte und Mitarbeiter im Unternehmen eine Anstellung finden und die Bäckerei insgesamt 81 Filialen unterhält. Die Filialen sind in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und die Firmenzentralen in Gröditz bzw. Moritzburg zu finden. Das Stammhaus wurde bereits 1990 gegründet. Der Generationswechsel im Hause Raddatz wurde im Jahre 2015 vollzogen und die Geschäfte von Werner Raddatz an Sohn Christoph übergeben. Im Roßweiner Filialbetrieb kümmern sich drei Kolleginnen um die Belange der Kunden, welche teilweise schon länger als das eigentliche Roßweiner Jubiläum im Unternehmen tätig sind. Anfang des Jahres wurden alle Bäckereifilialen mit modernen EDV-Kassen ausgerüstet, welche vor allem auch das bargeldlose Bezahlen möglich machen. Dies wiederum war ein wesentlicher Vorteil während der Corona-Pandemie, um den notwendigen Hygieneauflagen der entsprechenden Ämter nachzukommen. Wie Werner Raddatz einschätzte, waren die Folgen der coronabedingten Einschränkungen für das Unternehmen nicht unmittelbar wirksam, da alle Filialen weiter geöffnet werden konnten, um die Bevölkerung mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Gemeinsam mit Elke Staer, der verantwortlichen Leiterin für alle Filialen, war Werner Raddatz zum kleinen Jubiläum nach Roßwein angereist und versprach, das große 30-jährige Gründungsjubiläum der Bäckerei dann am Firmensitz in Gröditz nachzuholen, sobald die coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen aufgehoben werden können.

 

Die Beratungsstelle für ergänzende, unabhängige Teilhabeberatung Chemnitz mit dem Hörmobil und das Beratungsmobil „Blickpunkt Auge“, welches ein Gemeinschaftsprojekt des Fördervereins „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“, des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. (BSVS) Dresden und des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen (dzb lesen) Leipzig ist, machten am Mittwoch, dem 03. September 2020, auf dem Roßweiner Markt halt. Organisiert wurde dieses Angebot durch den Behindertenbeirat Roßwein. Einige Besucher des Marktes nutzten die Angebote und ließen sich gern beraten. Gleichzeitig drehte das MDR-Fernsehen von der Aktion einen Beitrag, welcher in der Sendung „Sehen statt Hören“, am 13. September 2020 um 08.00 Uhr im MDR, zu sehen ist. Der Behindertenbeirat der Stadt, welcher durch Peter Krause, Uwe Hachmann, Barbara Märkert und Familie Brixi vor Ort vertreten war, hat  bereits für das kommende Jahr weitere Beratungstermine in Roßwein zum Markttag vereinbart, welche dann frühzeitig beworben werden.

In den zurückliegenden Tagen war geschäftiges Treiben am Roßweiner Bahnhof zu erleben. Dabei fiel manch aufmerksamen Besucher bereits in der zurückliegenden Woche (Ende August) auf, dass sich am alten Verladebahnhof Veränderungen abzeichneten und Tag für Tag die Gleisanlage einer abgesperrten Grenzanlage glich. Seit Mittwoch, d. 02. September 2020, wurde nun das Roßweiner Bahnhofsgelände in einem Film zum Mittelpunkt deutsch-deutscher Geschichte. Wie zu erfahren war, plant die ARD einen Film zum Mauerbau 1961, welcher gegenwärtig den Arbeitstitel „Die letzten dreieinhalb Stunden“ trägt. Am 60. Jahrestag des Mauerbaus soll der unter anderem in Roßwein abgedrehte Film dann im ARD-Fernsehen laufen. Mit den in Roßwein errichteten Kulissen bzw. Requisiten soll die Zeit der 1960er Jahre, speziell der 13. August 1961, nachgespielt werden. Dreieinhalb Stunden dauert die Fahrt des Interzonenzuges B 151 München-Ost-Berlin bis nach Ludwigsstadt, dem letzten bundesdeutschen Bahnhof vor der innerdeutschen Grenze. Genau so viel Zeit haben quasi die ostdeutschen Passagiere, um die Entscheidung ihres Lebens zu treffen – im Zug sitzenzubleiben oder in den Osten zurückzufahren. Damals hatten kurz nach der Abfahrt in München Gerüchte die Runde gemacht, dass die DDR eine Mauer bauen und die innerdeutschen Grenzen für immer schließen will. Da die Gleisanlagen um Roßwein in der Vergangenheit stillgelegt wurden und gelegentlich noch Tankzüge die Bahnanlage nutzen, waren sie offenbar eine günstige Voraussetzung dafür, dass die Wahl des Drehortes auf das Roßweiner Bahnhofsgelände fiel. Bereits in der vorangegangenen Woche wurden in Nossen Teile des Filmes gedreht und sorgten so im Vorfeld schon für eine gewisse Neugier in Roßwein. In einer der Hauptrollen wird man am 31. August 2021 die Schauspielerin Luisa-Céline Gaffron sehen können, welche unter anderem im Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ mitspielte. Ende der Woche zog das Filmteam dann weiter nach Görlitz, um am dortigen Bahnhof weitere Szenen für den Film zu drehen.

Die Frauenthal Powertrain GmbH Roßwein wird den traditionellen Schmiedestandort in Roßwein zum Ende des Jahres schließen. In einer Betriebsversammlung am Freitag, d. 04. September 2020, teilte die Geschäftsführung der Belegschaft mit, aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung den Roßweiner Schmiedestandort zu schließen und das Stammwerk in Plettenberg zu erhalten. Bereits seit der Übernahme 2017 vom Mahle-Konzern seien Aufträge weggebrochen. Die politische Neuausrichtung der Antriebstechniken in der Automobilindustrie hat dabei schnelleren Einfluss auf die bisherige Produktionspalette des Schmiedestandortes in Roßwein genommen, als anfangs kalkuliert. Des Weiteren habe der coronabedingte Produktionsstillstand von knapp zwei Monaten dazu geführt, dass der Umsatz von 140 Mio. € auf 67 Mio. € gesunken sei. Damit wäre die Rentabilität des Unternehmens kurz- und langfristig nicht mehr gegeben und würde zu einer Insolvenz der gesamten Frauenthal Powertrain GmbH führen. Wie die Geschäftsführung mitteilte, wurden alle wirtschaftlichen Daten der Produktionsstandortes Roßwein und Plettenberg ausgewertet, was zu dem Entschluss führte, das Roßweiner Werk zum Jahresende dicht zu machen. Die Suche nach möglichen Ersatzprodukten oder einem adäquaten Ersatz für bereits weggebrochene Aufträge sei in den zurückliegenden Monaten erfolglos geblieben.

Empört und fassungslos wurde die Nachricht von den ca. 100 Angestellten des Schmiedewerkes aufgenommen und stellt für viele Familien nun den Supergau dar. In der emotional geführten Personalversammlung wurde durch die Mitarbeiter auf die jahrelang ausgebliebenen Investitionen, trotz Versprechens der Frauenthal-Gruppe bei der damaligen Übernahme, verwiesen. Gleichfalls äußerten sie ihr Unverständnis, dass die Auswahl für die Schließung den Roßweiner Standort betrifft. Bürgermeister Veit Lindner, dem kurzfristig der Zugang zur Personalversammlung durch die Geschäftsleitung gewährt wurde, bezeichnete die geplante Schließung des Schmiedestandortes als Katastrophe und schwarzen Tag für Roßwein und die vielen Mitarbeiter. Nicht nur, dass mit der jetzt geplanten Schließung die letzte Industrietradition in Roßwein den Bach runtergeht, sondern dass viele Familien in ihrer Existenz gefährdet sind und nicht wissen werden, wie es im neuen Jahr weitergeht – zumal teilweise ganze Familien im Werk tätig sind. Hier kann man die Betroffenheit nicht in Worte fassen. Wie Personalrat Hans-Joachim Porst erklärte, wird sich die Unternehmensleitung in den kommenden Tagen mit der Gewerkschaft und dem Personalrat zusammensetzen und über mögliche Abfindungen, Sozialpläne oder eine Transfergesellschaft verhandeln, um den wirtschaftlichen Schaden und die zu erwartende existenzielle Not der Geschädigten etwas abzumildern. Der Produktionsstandort selbst soll laut Aussage der Geschäftsführung nach der Schließung über ein Netzwerk von interessierten Unternehmen angeboten werden, jedoch scheint die Aussicht bei der Suche nach einem neuen Eigentümer wenig erfolgreich.

Der Klempnereibetrieb von Jens Jantos feierte am 01. September 2020 sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Vater Reiner Jantos war bis zur Wende Vorsitzender der PGH Klempner in Roßwein und entschied sich 1990 für die Selbständigkeit. Sohn Jens folgte bereits 1991 nach seiner Armeezeit ins väterliche Unternehmen, sodass Vater und Sohn gemeinsam den Klempnereibetrieb aufbauten. Anfang der 90er Jahre fanden bis zu 12 Angestellte einen Arbeitsplatz im Naußlitzer Klempnerbetrieb, da der Boom von Heizungsumstellungen bzw. der Neuerrichtung nach der Wende riesig war. 1998 wurde aus dem Einzelbetrieb die Klempnerei Jantos GmbH gegründet, bevor der Betrieb dann im Jahre 2004 komplett an Sohn Jens übergeben wurde.

Heute verfügt das Unternehmen über drei Angestellte, welche gemeinsam mit dem Geschäftsführer die Kundschaft im Umkreis von 30 km betreuen und hauptsächlich für Town & Country,  die großen Wohnungsvermieter in Roßwein sowie für Wartungs- und Kleinreparaturen unterwegs sind. Wie Jens Jantos mitteilte, hatten die Auswirkungen der Corona-Pandemie keinen unmittelbaren Einfluss auf den Betrieb, da mit erhöhten Hygiene- bzw. Schutzmaßnahmen der jeweilige Auftraggeber geschützt und somit Aufträge abgearbeitet werden konnten.