Ein ganzes Jahrhundert ist Ruth Kögel nun schon alt und damit die älteste Einwohnerin von Roßwein. Im Geburtsjahr 1919 fiel der 23. November auf einen Sonntag, und Ruth Kögel wird in eine schwierige Zeit hineingeboren. Gerade war der erste Weltkrieg zu Ende, der deutsche Kaiser abgedankt und die Novemberrevolution brachte die erste parlamentarische Demokratie – die der Weimarer Republik – hervor. Hunger und Inflation waren zunächst Wegbegleiter der Kindheit. 1924 erhält die Familie Zuwachs durch Schwester Nette. Die Schulzeit beginnt 1926 in relativer Sicherheit und der Sport, vor allem das Schwimmen im Roßweiner Stadtbad, weckte die Leidenschaft der noch heute rüstigen und agilen Hundertjährigen. 1929 erlebte die Familie dann die Weltwirtschaftskriese und die Schatten des herannahenden Nationalsozialismus. Ruth´s Vater verliert die Arbeit und kommt als alter Sozialdemokrat monatelang in ein Konzentrationslager. Mit einer kleinen Leihbücherei und Papierwarengeschäft in der Mittelstraße 4 schaffte Ruth´s Vater 1934 eine neue Lebensgrundlage für  die Familie. Der geliebte Vater Oskar wurde gegen Ende des Krieges noch an die Front eingezogen und gilt seither als verschollen. 1940 bringt Ruth Kögel einen Sohn zur Welt, den sie im elterlichen Haus in der Mittelstraße großzieht. Ihre Mutter pflegt sie bis zu deren Tod. Ruth Kögel selbst erlernt den Beruf einer Bürofachkraft, findet eine Anstellung in der Ingenieurschule Roßwein und geht Anfang der 80-er Jahre in Rente. Die rüstige Hundertjährige, welche ein Leben voller Arbeit hinter sich hat, lässt sich auch im hohen Alter nicht davon abhalten, zu reisen und ferne Länder zu erkunden. Als Rentnerin bereist sie fast ganz Europa und China. Mit den örtlichen Reiseunternehmen besucht sie Sehenswürdigkeiten im ganzen Land und bedauert, dass sie nun, aufgrund einer einsetzenden Sehschwäche, in punkto Reisen etwas kürzer treten muss. Ruth Kögel ist bei guter Gesundheit und meistert ihren Alltagtag, trotz zunehmender „Wehwehchen“ noch weitestgehend ohne Hilfe.

Bürgermeister Lindner kam gemeinsam mit Stadtrat Uwe Hachmann zur Gratulation bei ihr vorbei, und sie verabredeten sich gleichzeitig zum Wiedersehen bei der Seniorenweihnachtsfeier am 03. Dezember im Rathaus. Für die kommenden Jahre wünscht sich Ruth Kögel weiterhin eine stabile Gesundheit, verbunden mit dem Ziel, mindestens so alt wie Johannes Heesters zu werden.

 

In einem schwierigen Umfeld bewegen sich derzeit die Autozulieferer in Deutschland, wie die Frauenthal Powertrain GmbH, welche mit ihrem Schmiedestandort in Roßwein Pleuelstangen und Ausgleichswellen für die Verbrennungsmotoren namhafter Fahrzeugproduzenten herstellt. Derzeit sei jedoch die Auftragslage sehr gut, wie der Geschäftsführer Berthold Repgen gegenüber dem Landrat Matthias Damm, dem 1. Beigeordneten Dr. Lothar Beyer und Bürgermeister Veit Lindner versicherte. Werksleiter Reinhard Grabner der Frauenthal Roßwein GmbH und Berthold Repgen hoben hervor, dass das Unternehmen momentan kaum mit der Arbeit hinterherkommet, jedoch nur die alte Anlage voll ausgelastet sei, während die vollautomatische Presse noch Kapazitäten vorweist. Gegenwärtig stehen im Roßweiner Schmiedewerk 116 Vollzeitbeschäftigte in Lohn und Brot und sorgen mit knapp 7 Millionen Schmiedeteilen pro Jahr für einen Umsatz zwischen 22 und 23 Millionen Euro. Damit das auch so bleibt, müsse das Unternehmen auch neue Wege gehen, wie Berthold Repgen berichtete. So sollen, u. a. in Nordamerika, neue Märkte erschlossen werden. Anfang des Jahres hat das Unternehmen einen Strategieprozess gestartet, um neue Produkte für den Markt – wie die der Zulieferteile für Elektrofahrzeuge – zu entwickeln. Pläne für neue Teile, so wie es der Betriebsrat kürzlich von der Unternehmensleitung forderte, gäbe es bereits, welche jedoch noch nicht reif wären. Ende des Monats soll den Mitarbeitern am Roßweiner Standort bei einer Betriebsversammlung der angeschobene Strategieprozess vorgestellt werden.

 

Das Kunstobjekt Unter den Linden, welches vom ehemaligen Roßweiner Helmut Senf gestiftet wurde und von den Roßweinern liebevoll „Krauthobel“ genannt wird, bekommt im kommenden Jahr Zuwachs. Auf Vermittlung von Helmut Senf spendierte nun Herr Manfred Vollmert eine weitere Plastik für das Naherholungsgebiet an der Mulde. Über das Angebot des Metallkünstlers war Bürgermeister Lindner so erfreut, dass er sich am Samstag, d. 23. November 2019, persönlich nach Hoyerswerda auf den Weg machte, um den ehemaligen Roßweiner Künstler zu besuchen und die Plastik abzuholen. Manfred Vollmert wurde 1937 in Hangelsberg/Spree geboren und lebte bis 1954 in Roßwein. Nach der Lehre als Stahlgraveur begann er ein Studium am Institut für künstlerische Werkgestaltung in Halle, auf der Burg Giebichenstein, und traf dort auf Helmut Senf, welcher zu dem Zeitpunkt bereits schon ein Jahr länger an der Kunsthochschule studierte. Nach dem Studium legte Manfred Vollmert 1958 die Meisterprüfung als Korpusgürtler ab und wurde seit 1965 als anerkannter Kunsthandwerker geführt. An vielen exponierten Orten sind die Arbeiten des Künstlers zu finden. Dazu gehören in Hoyerswerda der Brunnen am Elsterbogen und der Brunnen im Zoo sowie Brunnen in Spremberg, Koblenz, Rostock, Wittstock, Cottbus, Berlin und Großröhrsdorf. Viel Kraft und Energie kostete dem ehemaligen Roßweiner 1980 der Aufbau einer eigenen Werkstatt in Seidewinkel bei Hoyerswerda. Weitere Arbeiten, wie die große Stehle „Energetische Reflexion“ – eine Arbeit aus Edelstahl, Marmor und Eiche, schmückt seit 1985 den Bahnhofsvorplatz in Cottbus und zählt als eine der größten Arbeiten des Künstlers. Mit dem Marktkreuz und der lebensgroßen Christusfigur in Wittichenau erfüllte sich Manfred Vollmert in den neunziger Jahren einen Lebenstraum. Wie Bürgermeister Lindner betonte, ist die jetzt übereignete Plastik ein großes Geschenk des Künstlers an die Stadt seiner Kindheit. Bis zum Schul- und Heimatfest 2020 wird der Baubetriebshof nun die Stellfläche für die Plastik vorbereiten, damit diese, im Rahmen einer kleinen Feierstunde während des Schul- und Heimatfestes, gemeinsam mit dem Künstler eingeweiht werden kann.

  Gedenkveranstaltung in Otzdorf am 17. November 2019

„Ein Volk muss bereit sein, nüchtern auf seine Geschichte zu blicken.
Denn nur wer sich daran erinnert, was gestern gewesen ist,
erkennt auch, was heute ist und vermag zu überschauen,
was morgen sein kann“.

Diese Worte stammen von Willy Brandt, mit welchen ich unsere heutigen Gedenkminuten zum Volkstrauertag einleiten möchte.

Am 11. November 1918 endete nach vier schweren und grausamen Jahren der erste Weltkrieg. Europa war nach Ende dieses Krieges kein Kontinent des Friedens. Innere Wirren erschütterten nicht nur unser Land.

Was die Menschen von damals nicht wissen konnten, steht heute in unseren Geschichtsbüchern: Ein weiterer Krieg würde nur 20 Jahre später noch mehr Elend und Tod über den leidgeprüften Kontinent bringen. Vor 80 Jahren begann mit Deutschlands Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg in Europa. Seine Folgen wirken bis heute nach.

Am Volkstrauertag gedenken wir der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aller Völker und Nationen. Gerade heute, wo rechte Kräfte wie die AfD die dunklen Seiten der Deutschen Geschichte nur allzu gerne relativieren wollen, ist es wichtig, sich zu erinnern!

Nur wer sich erinnert, kann aus der Vergangenheit lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Deshalb verdient es jede Geschichte, erzählt zu werden, und jedes Opfer verdient es, dass man sich seiner erinnert.

Erlebte Geschichten aus dieser unwürdigen Zeit erzählt zu bekommen, hat heute schon Seltenheitswert. Zu vielen Sachzeugen befinden sich bereits nicht mehr unter uns. Zu viel Zeit ist auch inzwischen verstrichen. Darin besteht aber auch die Gefahr. Zu gerne wird über vergangene Zeiten von Mitmenschen geurteilt, obwohl sie diese überhaupt nicht erlebt haben, was meist zu einer Verharmlosung oder Verniedlichung führt.

In diesem Jahr blicken wir besonders auf unser Nachbarland Polen.

Am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen. Als Tag des Beginns des Zweiten Weltkrieges mag dieses Datum noch geläufig sein. Doch was in den Jahren der anschließenden Besatzung geschah, ist vielen in Deutschland kaum bewusst.

Das polnische Leid war unvorstellbar. Die Polen wurden in der Nazi-Rassenideologie als minderwertige Rasse betrachtet. Sie sollten als Sklavenvolk gehalten und ihr Land als Lebensraum für Deutsche genutzt werden. Gleich nach dem Überfall wurde begonnen, tausende Angehörige der polnischen Eliten systematisch umzubringen. Die Deutschen führten eine Schreckensherrschaft voller Willkür, Terror und Gewalt über das polnische Volk. Vertreibungen, Plünderungen, Massaker, Verschleppung von Zwangsarbeitern und hemmungslose materielle Ausbeutung waren allgegen- wertig.

Die jüdische Bevölkerung Polens wurde in Ghettos zusammengetrieben und später dann nahezu vollständig ausgelöscht. Polen wurde als Ort für die industrielle Vernichtung des europäischen Judentums missbraucht – fernab von den Augen der deutschen Bevölkerung errichteten die Nazis ihre Vernichtungslager Auschwitz, Majdanek, Kulmhof, Bełżec, Treblinka und Sobibór.

Das Eingeständnis der eigenen Schuld und Verantwortung, sei es individuell oder als deutsche Nation, war ein langer, ausgesprochen schmerzhafter Prozess. Nach und nach fanden unzählige Geschichten ans Licht und ins kollektive Bewusstsein – Geschichten millionenfacher und unmenschlicher, entsetzlicher Gräuel, Geschichten schier unfassbarer Tragödien, aber auch Geschichten des stillen oder offenen Widerstands.

Dass wir inzwischen in der Aufarbeitung unserer eigenen Nazi-Vergangenheit, die wahrlich kein Fliegenschiss ist, so weit gekommen sind, ist nicht etwa eine Schande, sondern etwas, worauf wir stolz sein können.

In Polen gibt es wohl keine Familie, die nicht vom Zweiten Weltkrieg und der deutschen Besatzung betroffen war. Die frische Erinnerung an die grauenhaften Geschehnisse der NS-Zeit und auch die Teilung Europas nach 1945 ließen eine deutsch-polnische Versöhnung schwierig erscheinen.

Erst nach den demokratischen Umbrüchen in Polen und dem Ende der Teilung Deutschlands und Europas konnte auch die politische Versöhnung, basierend auf dem deutsch-polnischen Grenzvertrag und dem Nachbarschaftsvertrag, wirklich gelingen.

Dass wir auch in der Versöhnung mit unseren polnischen Nachbarn so weit gekommen sind, sollte uns mit großer Dankbarkeit erfüllen. Heute leben wir mit ihnen in eng verwobener Partnerschaft im geeinten Europa zusammen. Wir haben einen regen grenzüberschreitenden Austausch, ein großes Netz an wirtschaftlichen, freundschaftlichen und familiären Verbindungen. Ja, sogar deutsche und polnische Polizisten und Soldaten trainieren und arbeiten heute gemeinsam. Niemand hätte dies noch vor wenigen Jahrzehnten für denkbar gehalten.

Doch wie gut finden wir uns zu recht in den Erinnerungen unserer Nachbarn an die dunkle Zeit? Ist der Warschauer Aufstand von 1944 über interessierte Kreise hinaus in Deutschland ein Begriff? Wem ist der Anteil polnischer Soldaten in den alliierten Armeen an der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus bewusst? Was wissen wir über die Schicksale polnischer Zwangsarbeiter? Was über die im Zuge der Westverschiebung Polens umgesiedelten Polinnen und Polen? Wer weiß, dass es in Deutschland innerhalb der britischen vorübergehend auch eine polnisch verwaltete Besatzungszone gab?

Viele Aspekte der Kriegs- und Nachkriegsjahre sind bei uns kaum bekannt. Sehr schwer getan haben wir uns in Deutschland über peinlich lange Jahrzehnte auch mit der Frage der individuellen Entschädigung von Zwangsarbeitern, KZ- oder Ghettohäftlingen und Kriegsgefangenen, was viele Polinnen und Polen betraf. Als es die Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder endlich ermöglichte, im Jahre 2001 den Opfern individuelle Auszahlungen über die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft zukommen zu lassen, kam diese für viele NS-Opfer schon zu spät.

Dass der Schmerz über die Kriegsgräuel in Polen bis heute immer wieder mitschwingt, überrascht nicht. Und dass es auf polnischer Seite auch Unmut über deutsche Unkenntnis oder fehlende Präzision in der Geschichtsdarstellung gibt, kann man zu einem guten Teil nachvollziehen.

Deshalb müssen wir uns der Frage nach angemessenen Formen des Erinnerns und Gedenkens immer wieder neu stellen. Nur indem wir uns auch den Erinnerungen unserer Nachbarn öffnen, wirklich zuhören und zum Lernen bereit sind, kann unser eigenes Geschichtsbild angemessener werden.

Und genau deshalb sind die Bereitschaft zur Erinnerung und die daraus resultierende Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung eine Bürgerpflicht. Nehmen wir diese Pflicht ernst!

Ich möchte meine Ausführungen mit den Worten zum Gedenken beenden, welche anlässlich der Volkstrauertage zur Mahnung aufrufen und deren Aktualität nicht verloren geht:

Wir denken heute
an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder und Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern
um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und andere Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,
die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache
Opfer geworden sind.

Wir trauern mit allen,
die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.

Text: Heiner Richter

         Verwendung von Auszügen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und eines Zitats von Willy Brandt

 Foto Beitragsbild: Heiner Richter

 

 

 

Das 5. und für diesen Herbst erst einmal letzte Klassentreffen mit Schulführung fand am Samstag den 16.11.2019 in der Oberschule statt. Die relativ kleine Gruppe von „Ehemaligen“, wurde 1999 aus der Geschwister Scholl Schule entlassen. Die Anwesenden waren von ihrer ehemaligen Schule begeistert. Die damalige Klassenleiterin Monika Mundus konnte aus terminlichen Gründen leider nicht an der Schulhausführung teilnehmen. Über die moderne Hauswirtschaftsküche, den Speiseraum, das Klassenzimmer der 5b, den Biobereich, die Chemie- und Laborräume zurück in die erste Etage zur Physik führte der Schulleiter Thomas Winter die Gäste durch die Oberschule.

Vor dem Lehrerzimmer verabschiedeten sich dann die Teilnehmer und bedankten sich mit einem kleinen Beitrag für die Spendenbox des Schulfördervereins für die nette und interessante Schulführung durch den Schulleiter. Das Klassentreffen klang mit einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte „Zur Börse“ aus.

 

 

Ab 01.12.2019 gelten in der Arztpraxis Dr. Frey/Dr. Nummert folgende Sprechstundenzeiten:

Montag             08.00 – 12.00 Uhr
Dienstag           08.00 – 12.00 Uhr
Mittwoch          07.30 –  11.30 Uhr   und   12.30 – 14.30 Uhr
Donnerstag      08.00 – 12.00 Uhr  und    15.00 – 18.00 Uhr
Freitag              08.00 – 12.00 Uhr

 

 

 

Am Montag, d. 11.11.2019, eröffnete der Pflegedienst Hummitzsch eine Tagespflegeeinrichtung mit insgesamt 14 Plätzen im ehemaligen Blumengeschäft am Kreuzplatz. Derzeit sind die 30 Mitarbeiter von Holger Hummitzsch in der häuslichen Kranken- und Altenpflege tätig. Vom Stützpunkt in Naußlitz fahren sie täglich Menschen an, die medizinische Versorgung und Betreuung benötigen. Von vielen Patienten wurde Holger Hummitzsch in seiner Idee, eine Tagespflege zu errichten, gestärkt. Bereits seine Mutter Christa Hummitzsch beschäftigte sich mit der Errichtung einer solchen Einrichtung was nunmehr Sohn Holger – auch in Ehren seiner Eltern – am Kreuzplatz in Roßwein umsetzte. Nachdem bekannt wurde, dass das frühere Blumenhaus am Kreuzplatz schließt, trat Holger Hummitzsch mit der Eigentümerin in Verbindung und überzeugte sie von der Idee einer Tagespflege und konnte das Grundstück erwerben. Innerhalb von sechs Monaten wurde nun das ehemalige Blumengeschäft in eine Tagespflege umgebaut und steht seit Montag für alle Menschen mit Pflegegrad zur Verfügung. Die ersten 10 Patienten konnten Holger Hummitzsch und sein Team bereits am Eröffnungstag begrüßen. Sie bieten mit insgesamt vier Mitarbeitern incl. einer Betreuungsfachkraft verschiedene Tagesangebote für die Patienten an. Dabei verfolgen die Angestellten um Holger Hummitzsch ein neues Tagespflegekonzept, welches auf die Therapie mit Haustieren ausgerichtet ist und mit einem großen Aquarium und dem Einsatz von Zwerghasen noch komplettiert wird. Wie der rührige Unternehmer erklärte, ist bereits für den kommenden Sommer der Anbau einer Terrasse geplant, da die perfekte Südausrichtung des Gebäudes den Blick ins Grüne und vor allem auch auf den Hartenberg gewährt und somit für viel Gesprächsstoff und Erinnerungen bei den Patienten sorgen wird. Die Stadtverwaltung überbrachte Holger Hummitzsch und seinem Team die besten Glückwünsche und freut sich über das neue Angebot für die Senioren der Stadt und der Region auf dem Kreuzplatz.

Am 09. November 2019 gab es nicht nur die zahlreichen Veranstaltungen für den Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren, sondern auch jene, die das Gedenken an die Novemberpogrome 1938 und ihre Folgen zum Inhalt hatten. Seit der Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an jüdisches Leben in Roßwein im Jahre 2015 werden diese Steine regelmäßig am 09. November geputzt und Kerzen und Blumen niedergelegt. In diesem Jahr luden die Stadtverwaltung Roßwein, der Treibhaus e.V. Döbeln und die Evang. Kirchgemeinde Roßwein zu einer Mahnwache in die Nossener Straße ein. Hier begrüßte Bürgermeister Veit Lindner die ca. 30 anwesenden Personen und dankte dem Posaunenchor dafür, dass er, wie jedes Jahr, für einen angemessenen musikalischen Rahmen sorgte. Pfarrer Dr. Heiko Jadatz gedachte der jüdischen Familie Strauß, die in der Nossener Straße 11 wohnte, und verlas das Schicksal der Familienmitglieder, welches durch die AG Geschichte des Treibhausvereins Döbeln e.V. recherchiert wurde. Im Anschluss daran lud er alle Anwesenden zu einem heißen Tee und koscheren Getränken in die Winterkirche ein. Hier fand um 18.45 Uhr die Gedenkveranstaltung statt, an deren Anfang eine Andacht des Pfarrers stand. Die jungen MusikerInnen – Eva Hilbert (Violine), Julianna Ryszka (Klarinette), Moritz Wußing (Akkordeon), Marieke Kind (Kontrabass) –  der  Klezmer-Musikgruppe „Quadro Freylach“ aus Leipzig – spielten an diesem Abend ein gut ausgewogenes Programm aus melancholischen und lebensbejahenden Stücken der jüdischen Musik.

Zwischen Liedern trugen Matthias Wolf, Dr. Andreas Englmüller, Jörg Senf, Pfarrer Dr. Heiko Jadatz, Bürgermeister Veit Lindner und Heidi Jadatz Auszüge aus biografischen Texten jüdischer Menschen aus ganz Deutschland vor. In diesen Texten schilderten die AutorInnen aus ganz persönlicher Sicht, wie sie den 09. November 1938 und die darauffolgenden Tage als Betroffene erlebt haben. Sophie Spitzner vom Treibhausverein Döbeln betonte in ihrer Moderation, dass es nicht so einfach ist, derartige Texte zu recherchieren, da viele jüdische Menschen nach diesem 09. November 1938 keine Gelegenheit mehr zu derartigen Aufzeichnungen hatten. Viele von ihnen überlebten die Zeit der Verfolgung durch die Nazis nicht.

Den Erlebnisberichten hörten die über 50 BesucherInnen aufmerksam zu. Es war dabei so still, dass man die sprichwörtliche „Stecknadel“ auf den Boden fallen hörte.  Der Historiker Matthias Wolf vom Heimatverein Roßwein schilderte zum Abschluss, was er über den Boykott jüdischer Geschäfte kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten für die Stadt Roßwein recherchiert hat. Damit verdeutlichen seine Ausführungen den Beginn der Ausgrenzung, Verfolgung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung auch in Roßwein, die sich später zur systematischen Ermordung entwickelte. Matthias Wolf arbeitet derzeit in Vorbereitung auf das kommende Schul- und Heimatfest an einer Chronik für die Stadt Roßwein und wendet sich auch der Zeit zwischen der Machergreifung Hitlers und dem Kriegsende zu.

Es sei an dieser Stelle nochmals allen herzlich gedankt, die zum Gelingen dieses würde- und anspruchsvollen Abends beigetragen haben. Viele der BesucherInnen erlebten berührende Momente, worüber sich beim geselligen Abschluss rege ausgetauscht worden ist. Voller Neugier wurde auch von dem koscheren Bier und den Rot- und Weißweinen gekostet. Manche nahmen gern ein zweites Glas. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Stadt Roßwein, die diese Veranstaltung mit einem Zuschuss aus dem Bürgerhaushalt finanziell unterstützte.

Jedes Jahr wird am 11.11. die fünfte Jahreszeit mit der Schlüsselübergabe eingeläutet. Auch am Montag nahmen die Mitglieder des Haßlauer Karnevalsvereins dem Bürgermeister wieder den Rathausschlüssel ab und übernahmen die Hoheit über das Rathaus. Im Rahmen des Seniorencafés trugen die verschiedenen Altersgruppen des KCH Programmteile vor und Präsident Oliver Rühle knüpfte gemeinsam mit dem Prinzenpaar dem Bürgermeister den Rathausschlüssel und die Stadtkasse ab.

Den offiziellen Faschingsauftakt begehen die Närrinnen und Narren des KCH am Samstag, d. 16. November 2019 ab 19.30 Uhr, im Landhotel Sonnenhof. Unter dem Motto: „Ob Tanz, ob Sketch – heut geht es rund….im Varietee da wird es bunt“ präsentieren die Haßlauer Jetten Auszüge aus ihrem Jahresprogramm.

Die 3. Roßweiner Einkaufsnacht am 09. November 2019 kann, trotz regnerischen Wetters, als Besuchermagnet für die Innenstadt bezeichnet werden. Noch während die letzten Vorbereitungen mit dem Aufbau von Versorgungsständen auf dem Marktplatz liefen, setzte starker Regen ein, welcher den Organisatoren Sorgenfalten ins Gesicht schrieb. Doch pünktlich zum Eröffnungsumzug setzte der Regen aus und alle Kinder, Eltern und Großeltern konnten regenfrei den Lampionumzug durch die Stadt genießen. Die Geschäfte hatten mit viel Kreativität und Kerzenlicht die Eingänge und Schaufenster geschmückt und luden so die Kunden und Gäste zu einem Besuch ein. In allen Geschäften stand Tee oder Glühwein bereit, um die Kundschaft aufzuwärmen. Die Besucher konnten vom jeweiligen Angebot und Sonderaktionen der Geschäftsinhaber Gebrauch machen. So konnte man teilweise ein großes „Hallo“ in den Geschäften vernehmen, wenn sich die Kunden trafen und auch mit genügend Zeit für ein kleines Schwätzchen das Flair der Roßweiner Einkaufsnacht genossen.

Gegen 19.00 Uhr führte die Familie Heilfort, Inh. der Spiel- und Schreibwelt Lindner, ein Feuerwerk auf dem Marktplatz durch, bei dem sie die Highlights des diesjährigen Silvesterfeuerwerkes vorstellte und unzählige Besucher in ihren Bann zog. Den ganzen Abend war die Stadt voller Menschen und Trubel in den Geschäften, was natürlich auch die Händler freute, da mit dem Angebot der Einkaufsnacht schon bereits manch Weihnachtseinkauf für die Familie in aller Ruhe getätigt werden konnte.

In den Abendstunden sorgte dann der Posaunenchor, welcher gemeinsam mit Mitgliedern des Roßweiner und Marbacher Posaunenchors an verschiedenen Plätzen aufspielte, für die tolle musikalische Umrahmung der Händlernacht. Hierfür bedanken sich die Roßweiner Händler ganz herzlich bei den Musikern.

Die Organisatoren und Händler waren über die Resonanz der 3. Einkaufsnacht trotz instabiler Wetterlage sehr zufrieden, so dass auch im kommenden Jahr mit einer Neuauflage unter dem Motto „Funkeln im Dunkeln“ zu rechnen ist.

Der 2. Herbstbrunch vom Bürgerhaus Roßwein im Kirchgemeindehaus war wieder ein voller Erfolg! Die Besucherzahlen steigern sich stetig und so gab es auch allerhand neue Leckereien zu entdecken.

Aufgrund der vielen Kinder, die mit ihren Familien zum Brunchen gekommen sind, war auch unser Bastelangebot genau das Richtige für Groß und Klein. Neben zahlreichen Kürbissen, die noch geschnitzt wurden, konnten die kleinen Bastler aus natürlichen Materialien von Eicheln bis Zapfen schöne Herbstdeko basteln.

Tim O’Shea begleitete den Tag musikalisch und erhielt dabei engagierte Unterstützung von Roman Luther und Jörn Hühnerbein, die nicht nur bei den Vorbereitungen tatkräftig ans Werk gingen, sondern auch mit ihm gemeinsam musizierten.

Ungezwungen, frisch und fröhlich wurde geplaudert und geschmaust, sodass wir eins mit Sicherheit jetzt schon sagen können: Nächstes Jahr wird wieder zum Brunch gebeten. Da der Reformationstag dann auf ein Wochenende fällt, sind wir noch unschlüssig, ob wir beim 31.10. bleiben oder eventuell auf den 1.11.2020, einen Sonntag, ausweichen.

Wir danken den zahlreichen, mitunter auch neuen Helfern, die den Tag erst möglich gemacht haben.

Das Bürgerhaus-Team

Karen Hauswald, Inhaberin der gleichnamigen Wohn- und Gewerbeverwaltung, feierte am 01. November 2019 ihr 15-jähriges Betriebsjubiläum. Das in der Lommatzscher Straße 4 ansässige Unternehmen hat sich auf die Vermietung und Verwaltung von Gewerbe- und Wohnobjekten spezialisiert und betreut Immobilien in Colditz, Lommatzsch, Niederstriegis, Döbeln und Roßwein. Vor allem sind die Dienstleistungen bei Eigentümergemeinschaften und Kapitalanlegern gefragt, welche die ruhige Art der Inhaberin schätzen. Um die Hausverwaltung auch zukünftig in Familienhand zu belassen, wird derzeit Sohn Christopher in den Arbeitsumfang eingeführt und studiert den theoretischen Teil als Immobilien- und Facilitymanagement – Bachelor of Engineering – an der Hochschule Mittweida. Wenn im Sommer 2020 dann das Bachelorstudium beendet ist, will Sohn Christopher seine Mutter bei der Vermietung von Wohn- und Gewerbeobjekten unterstützen.